Damit in den Moscheen mehr deutsch gesprochen wird und auch die einheimische Lebenswelt stärker in den Blick kommt, bildet die „Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion“ (Ditib) künftig einen Teil ihrer Seelsorgerinnen und Imame in Deutschland aus. Im nordrhein-westfälischen Dahlem lernen ab sofort 22 Frauen und Männer, was sie für die Arbeit in den Gemeinden brauchen.
Dabei dürfe es jedoch nicht bleiben, kommentiert die Politikredakteurin Alicia Lindhoff in der „Frankfurter Rundschau“: „Das Grundproblem, dass der größte deutsche Islamverband finanziell und ideologisch am Tropf der türkischen Religionsbehörde Diyanet hängt, besteht weiter.“ Auch die in Deutschland ausgebildeten Religionsbeauftragten werden von der Türkei bezahlt, die Frage der Dienstaufsicht ist zumindest unklar. Alicia Lindhoff wünscht deshalb: „So laut die Ditib und andere Islamverbände immer wieder gegen staatliche Einmischung in ihre religiösen Angelegenheiten wettern, so konsequent sollten sie künftig auch ihre Unabhängigkeit von ausländischen Regierungen anstreben.“