Angesichts der neuen Austrittszahlen fordert der Journalist Matthias Kamann eine Neuverhandlung der Beziehung zwischen Kirchen und Staat. Die Kirchen machen sich durch die aktuellen Regelungen „größer, als sie noch sind“, schreibt Kamann in der „Welt“. „Diese Selbstillusionierung wird nicht mehr lange funktionieren. Sie blockiert eine realistische Selbstwahrnehmung der Kirchen und schadet ihnen.“ Die „erhaltenswerten Kirchengebäude“, die heute ein Dasein als „soziale Ruinen führen, architektonisch meist in Schuss, aber weitgehend unbelebt“, sollen für die Öffentlichkeit geöffnet werden und Schritt für Schritt Stadthallen und Bürgerhäuser ersetzen. „Damit, wenn Menschen sich treffen, sie das in den Kirchen tun, den schönsten Räumen weit und breit.“