„Die Muslime mögen die Begriffe ‚Reform‘, ‚Renaissance‘ überhaupt nicht, aber aus meiner Sicht bräuchten sie genau darüber eine Debatte“, erklärte der Wiener Professor für islamische Religionspädagogik, Ednan Aslan, in der Zeitung „Kurier“. Auch über Säkularismus müsse diskutiert werden. Es gebe unter Muslimen leider die Tendenz, „Verstand durch den Koran zu ersetzen“, aber das wolle der Koran gar nicht. Aslan fürchtet: „Wenn es keine Reform des Islam gibt, dann wird er auch keine Zukunft haben.“
Die Kirche wiederum habe den Prozess der Aufklärung durchgemacht – „mit bitteren Erfahrungen“. So aber habe sie ihre Stellung in einer demokratisch-pluralen Gesellschaft finden und festigen können. Der Religionspädagoge bedauert, dass Muslime anscheinend nicht in der Lage seien, „ohne Druck von außen innerislamische Debatten zu führen“.