Kaum jemand will mehr Hirten, aber viele wollen Coaches (Lebensberater)“, beobachtet der Salzburger Fundamentaltheologe Martin Dürnberger. Inzwischen würden die Grenzen oft verschwimmen. „Coaching wird vielfach religionsförmig“, etwa wenn unhinterfragbare Dogmen aufgestellt und das Leben neu ausgerichtet werden soll, schreibt Dürnberger in der Wochenzeitung „Die Furche“. Umgekehrt hätte „Religion vor allem da Erfolg, wo sie coachingförmig wird“ und Vorschläge fürs Alltagsleben macht. Der Theologe sieht das kritisch. Zwar habe sich gezeigt, „dass der Glaube Ressourcen in sich birgt, sein Leben in Form zu bringen“, aber es sei auch wichtig, dass sich Gläubige mit allen Fehlern angenommen fühlen.