Zwei Drittel der evangelischen Lektoren und Prädikanten üben ihren Verkündigungs- und Predigtdienst vor allem deshalb aus, damit „in der eigenen Ortsgemeinde weiterhin regelmäßig Gottesdienste stattfinden können“. Zu diesem Ergebnis kam eine Befragung der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover. Während in der katholischen Kirche noch oder wieder über die Tätigkeit von Laien im Gottesdienst vor allem in Ortsgemeinden ohne Präsenz eines Geistlichen diskutiert wird, verlassen sich viele evangelische Gemeinden auf die Arbeit der Ehrenamtlichen, die dafür sorgen, dass es christliches und liturgisches Leben vor Ort noch gibt. Lektoren halten Wortgottesdienste mit vorgegebener Lesepredigt, Prädikanten können frei predigen und haben immer öfter auch die Erlaubnis, das Abendmahl zu leiten.
Allerdings offenbart die Studie auch interne Konflikte. So gab etwa die Hälfte der Befragten an, die gezahlte Aufwandsentschädigung sei zu gering für ihre Arbeit. Dabei „geht es um mehr als um eine angemessene Entschädigung“, heißt es in der Studie. Auch in der lutherischen Kirche gebe es Unklarheiten über die Rolle der Ehrenamtlichen im Verhältnis zu den amtlich bestellten Geistlichen.