Der Berliner „Marsch für das Leben“, für den Schutz ungeborener Kinder und gegen aktive Sterbehilfe fand dieses Jahr mit deutlich weniger Teilnehmern statt als zuvor. Die Polizei hat 2000 Demonstranten gezählt, nach Angaben des Bundesverbands Lebensrecht waren es im Vorjahr noch 8000 Personen. Die Organisatoren sehen den Grund für den Schwund in Corona.
Der vormalige Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer mahnte: Die Bewahrung der Schöpfung schließe den Schutz ungeborenen Lebens vor Abtreibung in jedem Fall ein. Der „Marsch für das Leben“ wandte sich auch gegen die Leihmutterschaft und eine „Verwendung von Zellen abgetriebener Kinder bei der Impfstoffherstellung“. Kritisiert wurde auch die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, dass geschäftsmäßige Sterbehilfe nicht pauschal strafbar sein darf. Eine Gegendemonstration „Leben. Lieben. Selbstbestimmt“ mit tausend Personen forderte ein freies Recht auf Schwangerschaftsabbrüche.
In der Schweiz wurde der „Marsch fürs Läbe“ in Zürich und Winterthur wegen der Pandemie und aus Angst vor gewalttätigen Gegendemonstrationen von Abtreibungsbefürwortern von den Behörden verboten. Der Lebensmarsch konnte nur online stattfinden. Der Politiker Daniel Oswald meinte, die Meinungsfreiheit würde so beschränkt. Vom „Marsch fürs Läbe“ hieß es, man stelle fest, „dass unser Anliegen aus der Öffentlichkeit verschwindet.“