Lebensmittel aus Deutschland müssen mehr geachtet werden, indem sie teurer werden, fordert Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbands. Sie seien sehr hochwertig, hätten aber einen zu geringen Preis. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern geben die Deutschen wenig Geld für Lebensmittel aus. „Woanders liegt die Quote bei etwa fünfzehn Prozent, bei uns liegt sie bei rund zehn Prozent vom Haushaltseinkommen“, berichtet der Bauernpräsident. Umfragen belegen, dass bisher nur etwa jeder fünfte Verbraucher bewusst regionale und saisonale Lebensmittel kaufte.
Unterstützt wird er von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner. Sie kritisiert vor allem die niedrigen Fleischpreise. Dass sich die Menschen heute für das Wohl der Tiere sorgen, freut sie. „Dann müssen sie aber wissen, dass das mehr kostet – und sagen: Ich esse nicht mehr jeden Tag Fleisch, dafür aber besseres.“ Soll Fleisch von Tieren stammen, die in Deutschland gehalten wurden, müssen Supermärkte ihre Preispolitik ändern. „Wenn ich für eine artgerechtere Tierhaltung die Ställe umbauen muss, wenn ich durch Verzicht auf Pflanzenschutz einen geringeren Ertrag habe, dann schlägt sich das in den Preisen nieder.“