In Rekordzeit entsteht in Istanbul eine syrisch-orthodoxe Kirche, die dem heiligen Ephräm dem Syrer geweiht ist (vgl. auch S. 445). Das Gotteshaus soll 2021 geweiht werden. Es handelt sich um den ersten christlichen Neubau der Stadt seit Ausrufung der türkischen Republik 1923. Die Genehmigung wurde Anfang letzten Jahres erteilt. Im folgenden August waren bei der Grundsteinlegung im Stadtteil Yesilköy Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, der Ökumenische Patriarch Bartholomaios, der syrisch-orthodoxe Metropolit Mor Philoxenos Yusuf Cetin und der Apostolische Nuntius, Erzbischof Paul Fitzpatrick Russell, zugegen. Das Gotteshaus mit 700 Plätzen wird zugleich die Kathedrale für Metropolit Cetin sein, den syrisch-orthodoxen Patriarchalvikar für das Städtedreieck Istanbul-Ankara-Izmir. Die bisherige Kirche in einem benachbarten Stadtteil war zu klein geworden.
Der Baubeginn war bereits für 2015 geplant, doch gab es Schwierigkeiten mit dem Grundstück, das einst der Friedhof der katholischen Gemeinde Santo Stefano war, bis ihn 1950 der türkische Staat beschlagnahmte. Als das türkische Schatzamt den Boden vor fünf Jahren an die syrisch-orthodoxe Kirche übereignete, gab es Auseinandersetzungen zwischen Gläubigen der betroffenen Konfessionen. Laut einer Einigung vom Vorjahr sollen die Gräber des katholischen Friedhofs erhalten bleiben. Die kleine katholische Kirche dort soll renoviert und neu der katholischen Gemeinde übergeben werden.