Die Vorstellung von Gott als Wächter sollte „zugrunde gehen“, meint der Tübinger Theologe Ottmar Fuchs. Die Kirchen hätten den Glauben zu lange hauptsächlich als Moral verkündet, schreibt er in der Zeitschrift „Lebendige Seelsorge“. „Wer böse war, wer mit dem Armen nicht geteilt hat“, werde „in die ewige Lieblosigkeit der Hölle gestoßen.“ Dieses „dualistische System“ aber gehe nicht überein „mit der Vorstellung der Unendlichkeit der Gnade eines geheimnisvoll unerschöpflichen Gottes“.