EditorialRisikogebiete, solche und solche

Vorsicht: Wer liest, wird mitunter in seinen Überzeugungen angefragt – begibt sich, so gesehen, auf ein Risikogebiet.

Der Herbst ist da. Und mit ihm die Entwicklung, die Mediziner befürchtet haben. Im Zuge der nasskalten Witterung, die zum verstärkten Aufenthalt in geschlossenen Räumen zwingt, steigen die Corona-Infektionszahlen. Immer neue Städte, Kreise und Länder werden zu Risikogebieten erklärt, für die besondere Einschränkungen des öffentlichen Lebens gelten.

Je länger die Pandemie dauert, desto stärker ist freilich der Überdruss in der Bevölkerung zu spüren. Die meisten halten sich zwar an die Hygiene-Regeln, schützen sich und andere. Aber inzwischen hemmt die „neue Normalität“ doch sehr. Man will sich nicht auf Dauer an den Alltag mit Maske und Abstand gewöhnen. Zumindest Teile des früheren Lebens sollen zurückkommen: volle Restaurants etwa, Konzerthäuser, Kinos, Theater, Stadien und, ja, auch Kirchen.

Die Bedrohung durch das Virus ist herausfordernd, verlangt Disziplin und Geduld. Aber ist nicht auch das Leben grundsätzlich ein Risikogebiet, auf dem wir uns bewähren müssen? In der Familie, im Beruf, in Krankheit und zuletzt im Tod? Anregungen und Hilfen lassen sich oft in Büchern finden. Doch Vorsicht: Wer liest, wird mitunter in seinen Überzeugungen angefragt – begibt sich, so gesehen, auch auf ein Risikogebiet. Hier aber zumeist mit gutem Ausgang.

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