Einst wurden medizinische Präparate und Impfstoffe nicht selten zuerst an der Bevölkerung in der Dritten Welt, etwa in Afrika, getestet – während die wohlhabenden Nationen anschließend davon profitierten. Dass dies heute noch so möglich sei, bestreitet der an der Universität München tätige Tropenmediziner Günter Fröschl. Der Arzt, der unter anderem in Ebola-Gebieten gearbeitet hat, sagte im „missio-Magazin“: Längst werden derartige Studien mit der Auflage durchgeführt, „dass die Bevölkerung, an der ein Impfstoff getestet wird, dann auch berücksichtigt werden muss, was die Zuteilung des Ergebnisses angeht. Es ist auch nicht mehr so, dass Studien in Afrika viel leichter wären als bei uns, das ist eine überkommene Vorstellung. Häufig ist es heutzutage fast noch schwieriger, in afrikanischen Ländern medizinische Studien durchzuführen, weil ja tatsächlich die Befürchtung da ist, dass Afrikaner postkolonial als Versuchskaninchen dienen und dass der Benefit dann in Europa landet.“