Kinder in Deutschland sind deutlich unzufriedener mit ihrer Lebenssituation als die Kinder in anderen Industrieländern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen. „Jedes vierte Kind ist nicht sehr zufrieden“, wurde Rudi Tarneden, ein Sprecher von Unicef, in der „Welt“ zitiert. „Das ist im internationalen Vergleich gar nicht so gut.“ So erzielten Nachbarländer wie die Niederlande, die Schweiz oder Frankreich deutlich bessere Werte. Am schlechtesten schnitten dagegen Chile, Bulgarien und die Vereinigten Staaten ab. Insgesamt wurden Mädchen und Jungen in über vierzig Ländern befragt.
Gründe für die eher mittelmäßigen Werte in Deutschland sieht Tarneden bei den Eltern. Diese seien oft von Zukunftsängsten geplagt, die sie an ihren Nachwuchs weitergeben. Außerdem fällt es deutschen Kindern nach eigenen Angaben schwerer, Freundschaften zu schließen. Laut Tarneden sollte auch in den Schulen größeres Gewicht auf soziale Fähigkeiten gelegt werden. Das ist besonders wichtig, weil viele Kinder zuhause zu wenig Aufmerksamkeit bekommen – auch in auf den ersten Blick intakten Elternhäusern. „Wohlstand bedeutet nicht automatisch, dass Kinder sich gut entwickeln können.“