Die Gruppe der ultraorthodoxen Juden macht nur ein gutes Zehntel der israelischen Bevölkerung aus, ist aber für nahezu die Hälfte der Corona-Neuinfektionen in dem Land verantwortlich. Trotz Warnungen durchs Gesundheitsamt haben zahlreiche Gläubige weiterhin eng gedrängt zusammen gefeiert und ohne Mundschutz nebeneinander gebetet, zuletzt etwa am wichtigen jüdischen Feiertag Jom Kippur Ende September. Durch die neue Bedrohung hat sich das sowieso gespannte Verhältnis zwischen den Säkularen und den Strenggläubigen im Land weiter verschärft, wie die österreichische Wochenzeitung „Die Furche“ berichtet. „Das Virus ist lebensgefährlich – auch für den Zusammenhalt der israelischen Gesellschaft“, schreibt die Nahost-Korrespondentin Susanne Glass.