In Japan haben sich vergangenes Jahr über dreihundert Schüler das Leben genommen, weil sie Opfer von Schikanierungen in der Schule geworden sind. Insgesamt gab es mehr als 600000 Mobbing-Fälle – ein neuer Rekordwert. Bis März dieses Jahres haben vier Fünftel der Schüler Situationen erlebt, in denen sie ausgegrenzt wurden. Das gab das Bildungsministerium bekannt. Diese hohe Zahl sei auf ein wachsendes Bewusstsein des Problems zurückzuführen, sagte ein Sprecher. In der japanischen Gesellschaft herrscht neben einem enormen Leistungsdruck auch ein extremer Druck zur Gleichheit, zur Konformität, so eine Expertin der „BBC“. Zum Beispiel werde an vielen Schulen erwartet, dass alle Schüler schwarze Haare haben – in exakt demselben Färbungston. Wer ausschere, müsse mit Ausgrenzung rechnen.