Die Prozession mit dem „Schwarzen Nazarener“ in Manila entfällt kommendes Jahr wegen der Corona-Pandemie. Gewöhnlich wird am 9. Januar eine Statue Jesu vom Hafen der philippinischen Hauptstadt hin zur Quiapo-Kirche in der Innenstadt getragen. Immer wieder gibt es bei dieser religiösen Feier auch zahlreiche Verletzte, sogar Tote. Der „Schwarze Nazarener“ gehört zu den bedeutendsten religiösen Gegenständen der philippinischen Christenheit. Ihm wird Wunderkraft – auch heilende Kraft – zugeschrieben, weil er selbst bereits viele Katastrophen überstanden hat, darunter die Bombardierung Manilas am Ende des Zweiten Weltkriegs.
Über drei Millionen Menschen hatten dieses Jahr vor Ausbruch der Pandemie an der Prozession teilgenommen, wobei sie für die drei Kilometer zur Quiapo-Kirche etwa sechzehn Stunden brauchten. Manilas Bürgermeister Isko Moreno sagte, die Entscheidung für die Absage sei in Absprache mit der katholischen Kirche gefallen. Vier Fünftel der knapp 110 Millionen Philippinos sind katholisch.