Es gibt Dunkelheiten – da ist nichts zu beschönigen: Krieg und Terror, Ausbeutung und Benachteiligung weltweit. Hunger, Armut, Krankheit, Einsamkeit, Ausgrenzung und Verachtung – auch hier bei uns. Ungnade und Unbarmherzigkeit – miteinander und mit uns selbst. Man könnte schwarzsehen – so viel Finsternis gibt es: um uns herum und in uns mittendrin.
Aber: Wir sind dem nicht ausgeliefert – all diesem Dunklen! Wir stehen nicht ohnmächtig da. Sehen schwarz und zucken hilflos die Achseln. Wir haben etwas dagegen! Mitten in der Dunkelheit werden Lichter angezündet. Lichter der Liebe und des Friedens leuchten auf… Weil wir Gott zutrauen, dass er alles zum Guten verwandelt. Dass Neuanfänge möglich sind. Und dass am Ende alle Wege – auch die Umwege – zu ihm führen.
Verglichen mit den Dunkelheiten weltweit sind das alles nur ganz kleine Lichter. Das stimmt. Aber: Auch die kleinste Kerze füllt mit ihrem Schein einen ganzen Raum. All diese Lichter, und seien sie noch so klein, sie leuchten. Unverwüstlich. Gerade, wenn es dunkel wird um uns herum.
Claudia Erfeld in: Pastoralblätter 11/2020 (Kreuz Verlag, Freiburg 2020)