Verborgen hinter dunkler Wolke bist Du mir, Gott. Aber manchmal dringt etwas ein wie Licht, berührt mich Wärme, und ich tauche ein in ein Meer von Trost. Kein Fragen mehr, das mich aufzehrt. Du bist da, das ist genug.
Festhalten möchte ich solche Augenblicke, aber es gibt kein Haben. Schon verdichtet sich wieder die Wolke bis hin zur Undurchdringlichkeit.
Genug, dass der Widerschein des Ewigen mich gestreift hat. Ich bin getröstet, unter meiner Last erstarkt. Und im Dunkeln singe ich Dir ein Lied.
Antje Sabine Naegeli in: „Die Nacht ist voller Sterne. Gebete in dunklen Stunden“ (Herder, Freiburg, Neuausgabe 2020)