„Wer an der Ernsthaftigkeit der Gefahr und der Folgen des Virus zweifelt, den muss man fragen, ob er nicht recht bei Trost ist.“ Das erklärte der Wiener Mediziner, Moraltheologe und Priester Matthias Beck anlässlich der neuen, sehr verschärften Maßnahmen der österreichischen Regierung zur Bekämpfung der Corona-Seuche. Die drastischen Ausgangsbeschränkungen und das Herunterfahren des öffentlichen Lebens seien angesichts der umwälzenden Folgen, die das Virus weltweit verursacht, ein „Gebot der Klugheit, christlich gesprochen der Weisheit, zwischen zwei Übeln das geringere zu wählen“, so Beck. Daher erachte er es auch als „im höchsten Maße unredlich, der Regierung in dieser Situation einen Vorwurf zu machen“. Alle Verantwortungsträger würden hart dafür arbeiten, die schlimmsten Folgen abzumildern.
Dass die zweite Infektionswelle, „die medizinisch mit einem Rückfall bei einer Krankheit vergleichbar ist und daher dramatischer verläuft“, auch Österreich nun so hart treffe, überrasche ihn nicht. Das sei von Epidemiologen schon früh vorhergesagt worden. „Da vertraue ich auf die Wissenschaft und auf die Vernunft. Es ist schließlich auch eine Gabe des Heiligen Geistes, die Vernunft zu nutzen und alles zu tun, was möglich ist, um die schlimmsten Folgen abzumildern.“ Aus diesem Grund setzen die Kirchen in Österreich alle öffentlichen Gottesdienste vorerst bis 6. Dezember aus.