Viren-Welle, Durchseuchung, Maskenverweigerer – seit Beginn der Pandemie wurden mehrere hundert Wörter neu in den allgemeinen Sprachgebrauch aufgenommen. Dabei hat die Wortwahl auch einen Einfluss darauf, wie die Krise wahrgenommen wird. Sprachforscherin Annette Klosa-Kückelhaus warnt in der „Badischen Zeitung“ vor Wortschöpfungen, die Corona als „Flut“ oder „Tsunami“ darstellen. „Hier wird suggeriert, dass man der Krankheit nicht Herr werden kann.“
Andere Ausdrücke werden gebraucht, um die Krise herunterzuspielen, etwa der Begriff „Lockdown light“. „Damit soll den Menschen gesagt werden, dass es aktuell nicht so schlimm ist wie im März – was für viele stimmt, für andere aber nicht.“ Sobald die Seuche überstanden ist, werden die meisten neu geschaffenen Begriffe aber wieder verschwinden. „Wörter wie Maskenverweigerer machen keinen Sinn, wenn es keine allgemeine Maskenpflicht mehr gibt.“