Der Rechtschreibunterricht muss so wichtig bleiben wie früher, meint Susanne Lin-Klitzing, Vorsitzende des Deutschen Philologenverbands. „Wir werden zu lasch im Umgang mit Rechtschreibung.“ Deswegen forderte sie sogar einen strengeren Umgang mit Fehlern: „Ich plädiere dafür, Abiturienten eine ganze Note abziehen zu können bei schweren Verstößen gegen die Rechtschreibung.“ Damit widerspricht sie der Aussage von Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, der in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur gesagt hat, Rechtschreibung sei in Zeiten des digitalen Schreibens kein großes Problem der Bildungspolitik. Laut Susanne Lin-Klitzing reiche die Autokorrektur aber nicht, „weil der Computer nicht jeden Fehler ausmerzt, geschweige denn richtige Kommas setzt, um Sinnzusammenhänge und Zusammenhänge zwischen Neben- und Hauptsätzen zu verdeutlichen“.