Gut ein Drittel der Deutschen gehört keiner Kirche oder Religionsgemeinschaft an, Tendenz steigend. Die Evangelische Kirche in Deutschland hat ihre Mitarbeiter jetzt in einer eigenen Arbeitshilfe ermutigt, gezielt das Gespräch mit diesen Konfessionslosen zu suchen. Ziel sei es, „mit religiöser Bildungsarbeit und kirchlichem Handeln“ Menschen zu erreichen, für die christliche Religion „nicht selbstverständlich ist“. Der Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm betont im Vorwort, dass Konfessionslosigkeit „nicht mit Kirchen- beziehungsweise Religionsferne oder gar -feindlichkeit gleichzusetzen“ sei. Stattdessen hätten viele heute einfach keine Beziehung mehr zum Glauben. Darum gelte es, „noch deutlicher zu machen, warum die christliche Botschaft eine so starke Lebensgrundlage ist“.
Auch auf katholischer Seite gibt es immer wieder Versuche, Konfessionslose für den Glauben zu begeistern. Der Klagenfurter Dompfarrer Peter Allmaier verfolgte mit einer Veranstaltung unter dem Titel „Ausgetreten – aber gläubig!“ allerdings eine andere Strategie als die evangelische Kirche. Statt auf jene zuzugehen, die noch nie eine enge Beziehung zum Christentum hatten, lud er vor kurzem Menschen, die sich von der Kirche abgewandt hatten, zu einem „Comeback-Gespräch“ ein.