Vertuschungsvorwürfe im Erzbistum Köln, und vor allem die Schilderungen jahrelanger brutalster Vergewaltigungen von Jungen und Mädchen in Speyer – in den letzten Tagen hat das Thema sexuelle Gewalt die katholische Kirche erneut eingeholt, mit furchtbaren, unerträglichen Details. So haben Ordensschwestern offenbar über Jahre hinweg mehreren Geistlichen Heimkinder zum schweren sexuellen Missbrauch überlassen. Haupttäter war laut Medienberichten ein verstorbener früherer Generalvikar und Offizial. „Es verschlägt einem die Sprache, es fehlen die Worte“, schreibt dazu Chefredakteur Markus Nolte in „Kirche und Leben“, der Münsteraner Bistumszeitung. „Doch nach so viel Verschweigen verbietet es sich, den Mund zu halten … und abzuwarten, bis der nächste Skandal in der katholischen Kirche in Deutschland irgendwie ans Licht kommt.“ Immer noch werde zu wenig für die Aufklärung getan, während die Situation zusehends entgleitet. Und: „Gläubige verlieren angeekelt von Vertuschung und Ränkeschmiederei den Glauben an die Kirche. Wie kann man ausgerechnet über diesen Glaubensverlust schweigen?“