Kinder leben heute deutlich umweltbewusster als Teenager. Das hat der Generationenforscher Rüdiger Maas herausgefunden. Während sich beide Gruppen für mehr Klimaschutz aussprechen und viele sogar dafür auf die Straße gehen, leben die Über-15-Jährigen oft mit einer Doppelmoral. „Sie haben einen extrem hohen Kohlenstoffdioxid-Ausstoß, zeigen aber mit dem Finger auf andere“, sagte Maas in der „Welt“. Das liege auch an dem fehlenden Wissen um globale Zusammenhänge: „Kaum einer weiß, wie groß sein ökologischer Fußabdruck ist, wie viel Energie die Herstellung eines Smartphones kostet, wer die neue Jeans genäht hat. Deshalb hinterfragen sie auch noch nicht ihren eigenen Konsum.“
Bei vielen Jüngeren wird dagegen aus der „vorwiegend passiven Haltung eine aktive Haltung“. So verzichten sie bewusst auf Flugreisen, Luxus oder Fleisch. Der Generationenforscher spricht von einer „viel stärkeren Stimmigkeit zwischen Werten und Handlungen“.