Nach 40 Jahren journalistischen Engagements bei CHRIST IN DER GEGENWART, davon gut 25 Jahre als Chefredakteur, ist es an der Zeit, meine Nachfolge zu regeln. Mit dieser Ausgabe übernimmt Stephan Langer die Leitungsaufgaben und die Verantwortung als Chefredakteur. Langer, geboren 1970 in Karlsruhe, kam vor fünf Jahren von der Freiburger Bistumszeitung „Konradsblatt“ zum CIG, zuletzt in der Funktion als Stellvertretender Chefredakteur. Er hat in Freiburg Theologie studiert und während seines Berufslebens reichhaltige journalistische Erfahrungen gesammelt. Auch in der Erwachsenenbildung war er tätig mit Vorträgen insbesondere zu seinen Schwerpunktbereichen Bildende Kunst, Theologie und Film. Darüber hinaus schreibt er in einem weiten Spektrum über religiöse und kirchliche Entwicklungen. Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ist er unter anderem durch die Gestaltung der monatlich erscheinenden BILDER DER GEGENWART vertraut. Ich weiß den CIG bei Stephan Langer in guten Händen.
Mit großer Freude und Dankbarkeit blicke ich zurück auf einen langen, erfüllten journalistischen Lebensweg. Ich danke ganz besonders Ihnen, den Leserinnen und Lesern, für die wir als Redakteure in unserem journalistischen Ethos gearbeitet haben und in dem die Kollegen weiter arbeiten. Es gibt vermutlich nicht viele Presseerzeugnisse, die in derart hohem Maß Lob und Anerkennung erhalten, wovon die extrem vielen Leserzuschriften zeugen, die uns Woche für Woche erreichen, mit vielen weiterführenden Anregungen und auch kritischen Bemerkungen, die nicht nur zur Kenntnis, sondern auch ernstgenommen werden. Wir sind stolz auf diese engagierte, welt- und glaubensoffene, in religiösen und kulturellen Fragen anspruchsvolle und zukunftsorientierte Leserschaft.
Ebenso danke ich den vielen Autorinnen und Autoren, die mich über die Jahrzehnte durch ihre Beiträge, Rat und Tat begleitet haben. Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Verlags Herder vom Marketing über den Kundenservice bis zum Vertrieb, die sich mit ebensolcher Leidenschaft für dieses besondere Erzeugnis CIG und damit für Sie, die Abonnentinnen und Abonnenten, einsetzen. Sehr danke ich der Verlegerfamilie Herder, die uns Journalisten das große Vertrauen entgegenbringt und uns in völliger redaktioneller Autonomie den CIG zu dem machen lässt, was er ist: einzigartig, unverwechselbar.
Die gesamte Presselandschaft befindet sich in einem rasanten Transformationsprozess, der durch die digitalen Entwicklungen erheblich beschleunigt wird. Das betrifft die säkulare Medienwelt wie die religiöse, wobei die Erosionserscheinungen im Christentum die Herausforderungen noch verstärken. Ich freue mich, dass im redaktionellen Generationenwechsel der CIG diese Zukunftsaufgaben beherzt angeht. Denn das war, ist und bleibt journalistische Pflicht: den Lesern zu dienen und dabei den Blick auf das zu richten, was uns in unserer gemeinsamen christlichen Hoffnung existentiell trägt, weiterbewegt und auch fordert.
Als Herausgeber ziehe ich mich nicht von der publizistischen Tätigkeit zurück. Ich werde weiterhin dem CIG in diesem Sinne verbunden bleiben, allerdings in einer anderen Rolle. Mit Stephan Langer wird unsere Wochenzeitschrift nach den unvergessenen Ahnen, dem Gründungschefredakteur Karl Färber und dessen Nachfolger Manfred Plate, nun in die vierte Generation übergeben. Möge auch sie weiter fruchtbar wirken im Geist jener im süddeutschen Raum entstandenen „katholischen Aufklärung“, die allen Inspiration war. Sie verbindet kritische Zeitgenossenschaft mit einem modernen Glaubensbewusstsein, das sich im Horizont der Welterfahrung stets weiterentwickelt. In diesem Sinne wünsche ich Stephan Langer und seinem Team Glück, Freude und Gottes Segen in der täglichen Arbeit. Und dasselbe wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser. Und dass Sie am CIG in derselben Treue, Aufmerksamkeit und Leidenschaft Anteil nehmen wie bisher.
Auf ein weiter gutes Gedeihen –
Ihr Johannes Röser