Der Beginn eines neuen Jahres ist immer eine Zeit hoher Motivation für einen Neuanfang und für Veränderung. Das zieht sich durch viele Kulturen. Der Brauchtumsforscher Manfred Becker-Huberti nennt beispielsweise Reinigungsrituale, in denen symbolisch der Schmutz des alten Jahres abgewaschen wird. Die Reinigung vom Alten bietet Schutz im neuen Jahr.
Wie gern würde man zu Beginn dieses Jahres Corona und alle Einschränkungen rund um die Infektionsschutz-Verordnungen im alten Jahr lassen. Stattdessen beginnt das Jahr im Lockdown. Viele werden in der Kernfamilie im kleinsten Kreis sein, und vielleicht mehr als in anderen Jahren wird der Jahresanfang von Hoffnung geprägt: Hoffnung auf Normalität und dass der Schaden, der auf menschlicher und wirtschaftlicher Ebene entstanden ist, behoben werden kann.
Vielen Menschen ist in den vergangenen Monaten deutlich geworden, dass wir in all unseren gesellschaftlichen Abläufen eben nicht alles selbst in der Hand haben. Am Neujahrstag wird in der Liturgie den Menschen der Aaronssegen aus dem Buch Numeri des Alten Testamentes zugesprochen: „Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden.“
Am Anfang des Jahres steht der Segen, so wie am Anfang der Schöpfung der Segen Gottes steht. Es geht nicht nur um die Frage, ob bald alles wieder sein wird, wie es vor dem Ausbruch der Pandemie war. Es geht vielmehr um die Zusage, dass Gott bei den Menschen ist, sich ihnen zuwendet. Diese Zusage ist auch für das Aufwachsen von Kindern von großer Bedeutung. Dass Gott sein Angesicht jedem zuwendet, ob groß oder klein, gehört zu den christlichen Hoffnungen am Jahresbeginn. Um diesen Segen können Eltern mit ihren Kindern vor dem Schlafengehen bitten, am Neujahrstag wie an allen weiteren Tagen des Jahres. Heike Helmchen-Menke
2. SONNTAG NACH WEIHNACHTEN (B), 3. JANUAR 2021
1. Lesung: Die Weisheit Gottes schlug Wurzeln (Sir 24,1–2.8–12 (1–4.12–16)).
2. Lesung: Er hat uns erwählt vor der Grundlegung der Welt (Eph 1,3–6.15–18).
Evangelium: Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt (Joh 1,1–18).
ERSCHEINUNG DES HERRN (B), 6. JANUAR 2021
1. Lesung: Die Herrlichkeit des Herrn geht strahlend auf über dir (Jes 60,1–6).
2. Lesung: Auch die Heiden haben an der Verheißung teil (Eph 3,2–3a.5–6).
Evangelium: Wir haben seinen Stern aufgehen sehen (Mt 2,1–12).
An Den WErktagen
Mo., 4.1.: Montag in der Weihnachtszeit, Les.: 1 Joh 3,7–10, Ev.: Joh 1,35–42.
Di., 5.1.: Les.: 1 Joh 3,11–21, Ev.: Joh 1,43–51; oder hl. Johannes Nepomuk Neumann, Bischof und Glaubensbote.
Do., 7.1.: Les.: 1 Joh 3,22–4,6, Ev.: Mt 4,12–17.23–25; oder hl. Valentin, Bischof von Rätien; oder hl. Raimund von Peñafort, Ordensgründer.
Fr., 8.1.: Les.: 1 Joh 4,7–10, Ev.: Mk 6,34–44.
Sa., 9.1.: Les.: 1 Joh 4,11–18, Ev.: Mk 6,45–52.
STUNDENGEBET: Zweite Psalmenwoche