Dass die Glaubenskongregation die Segnung homosexueller Partnerschaften ablehnt, wäre an sich noch keine Nachricht wert. Man habe dazu „nicht die Vollmacht“, hieß es in einem Anfang der Woche veröffentlichten Dokument. Nur die Verbindung zwischen Mann und Frau entspreche dem Willen Gottes. Die Dogmatik bleibt bestehen, egal wie verstaubt und lebensfremd sie inzwischen ist.
Neu dagegen ist die Reaktion aus der Kirche. Bischof Georg Bätzing lässt wissen, er sei „nicht glücklich“ über die Stellungnahme. Auf „katholisch.de“ nehmen die Theologen Stephan Goertz und Magnus Striet das Dokument auseinander. Ihr Fazit: „Der Vatikan wird nicht mit Gehorsam rechnen können.“ Tatsächlich melden sich in den sozialen Medien auch Priester, die sich offen widersetzen. „Den Segen Gottes zu spenden, wer immer ihn ersehnt: das kann und werde ich niemandem verweigern“, schreibt etwa Tobias Schäfer, Propst am Dom zu Worms. Es scheint, als hätte der Vatikan seine Autorität für viele verspielt. Das Pochen auf alte Dogmen überzeugt nicht mehr.