An Palmsonntag und Karfreitag wird die Passionserzählung von verschiedenen Sprechern vorgetragen. Dabei ist es weithin üblich, dass ein Priester wie selbstverständlich die Rolle Jesu übernimmt und andere, meist „Laien“, die übrigen Texte sprechen. Diese Aufteilung scheint mir gerade in diesem Jahr fragwürdig.
Wie wäre es, wenn der Priester einmal die Worte sagen würde, die etwa Petrus oder gar Judas in den Mund gelegt werden? „Ich kenne diesen Menschen nicht.“ Oder: „Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz muss er sterben.“ Und wie wäre es, wenn mit Blick auf die Missbrauchsschuld jemand aus der Jugend oder im Blick auf die Laien in der Kirche eine Frau die Rolle des unschuldigen Jesus übernähme?
Es liegt an uns, dass Liturgie im Leben unserer Tage ankommt, dass sie zum Zeichen der Umkehr wird.