Eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt, wie sehr junge Menschen sich bei gesellschaftlichen Entscheidungen abgehängt fühlen. Die Erhebung mit über 12000 Befragten zwischen 15 und 30 Jahren ergab, dass weit über die Hälfte – 58 Prozent – der Ansicht ist, ihre Situation sei den Politikern nicht wichtig. Ebenso viele gehen davon aus, ihre Ideen gar nicht erst einbringen zu können.
In dieser krisenhaften Seuchen-Zeit sind solche Ohnmachtserfahrungen fatal. Sich beteiligen und mitentscheiden zu können, sich als wirksam zu erleben, ist eine wichtige Voraussetzung, um mental auf dem Damm zu bleiben. Kein Wunder, dass zwei Drittel der Befragten sich einsam oder psychisch belastet fühlen und Angst vor der Zukunft haben. Zugleich befürwortet der weitaus größte Teil der jungen Menschen die Pandemie-Einschränkungen und sieht diese als Beitrag zur Solidarität, wie die Bertelsmann-Stiftung ermittelte. Der manchmal zu hörende Vorwurf, unsere Jungen seien „wohlstandsverwöhnte Träumer“, zielt wohl ins Leere. Hört ihnen einfach zu!