Alle abrahamitischen Religionen haben gemeinsame Propheten und teilen Mythen und Erzählungen. Aber Juden und Muslime diskutieren über die gleichen Texte oft anders als Christen. Das stellte der jüdische Religionswissenschaftler Yuval Katz-Wilfing in der österreichischen Wochenzeitung „Die Furche“ fest. So begegnet sowohl jüdischen als auch muslimischen Gläubigen im Alltag die Frage, welche Lebensmittel „rein“ oder „unrein“ sind. Immer wieder kommt es zu Debatten, etwa über Speisen, die Schweinegelatine enthalten. „Wenn ich frage, ob man Gummibärchen essen darf, ist das für Christen unverständlich“, so Katz-Wilfing. „Für sie wären theologische Fragen über den Glauben wichtiger als diese ganz praktischen Themen.“