Sollte sich China in das Auswahlverfahren des nächsten buddhistischen Dalai Lama einmischen, kündigte der amerikanische Kongress in einem jetzt verabschiedeten Gesetz Sanktionen gegen das Land an. China hatte vor knapp siebzig Jahren Tibet, den Stammsitz des religiösen Oberhauptes, besetzt. Der Dalai Lama war ins Exil nach Indien geflohen und gilt bis heute als Gegner der chinesischen Regierung. Nach buddhistischer Lehre wird er nach seinem Tod wiedergeboren, muss von Mönchen ausfindig gemacht und wieder in sein Amt erhoben werden.
Es wird befürchtet, dass der chinesische Staat diesen Prozess nach der Amtszeit des aktuellen 85-jährigen religiösen Oberhauptes stören und einen eigenen regimetreuen Dalai Lama einsetzen könnte. Wohl auch um sich gegen diese Einmischung abzusichern, hieß es aus hohen buddhistischen Kreisen in den vergangenen Jahren, dass die religiöse Tradition mit dem aktuellen Dalai Lama enden könnte.