In der Pfingstsequenz wird der Heilige Geist als dulcis hospes, „süßer Gast“ angesprochen. Diese Beschreibung passt zu dem, was Jesus sagt: „Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt noch nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch zur vollen Wahrheit führen“ (Joh 16,12–13). Man muss es eigentlich gar nicht ausdrücklich sagen, dass „die volle Wahrheit“ weit über das hinausgeht, was je ein Mensch begreifen könnte. Der Geist macht Wahrheit erträglich. Er führt uns Schritt für Schritt darin ein, so wie wir ihm folgen können. Im Lauf der zeitlosen Pädagogik Gottes gewöhnt uns der Heilige Geist an die Herrlichkeit.
Erik Varden in „Heimweh nach Herrlichkeit. Ein Trappist über die Fülle des Lebens“ (Verlag Herder, Freiburg 2021)