Seit langem ist der reformierte Bibeltheologe Gerd Theißen höchst kreativ dabei, den christlichen Glauben als Resonanzgeschehen auszulegen – und das mit deutlich philosophischem und interreligiösem Interesse. Theißen versteht Religion als „Resonanz der Gesamtwirklichkeit im Menschen, die sich intentional auf ihren Ursprung bezieht“. Die hier vorgelegten Aufsätze, auch einzeln gut lesbar, spielen das originell entlang den Themen des christlichen Credo durch.
Der jüngste der Beiträge bezieht sich auf „Osterglaube und Ostermystik“ im Neuen Testament. Vieles, was in Theißens empfehlenswerten Kritischen Katechismus „GlaubensSätze“ schon allgemeiner zugänglich ist, wird hier wissenschaftlich entfaltet und vertieft. Diese Reihe insgesamt „Beiträge zum Verstehen der Bibel“ verdienen Beachtung, diese dichte Darstellungen Theißens aus einem ungemein produktiven Lebenswerk erst recht. Denn er gehört zu den großen Vermittlern christlichen Glaubens an die Gebildeten unter seinen Verächtern, stets das Gespräch mit Kultur- und Naturwissenschaften im Blick, und ganz bei der theologischen Sache, dabei stets um klare Sprache und didaktische Präsentation bemüht.