In Victor Hugos Roman „Notre-Dame de Paris, 1482“ haben die Leser stets mehr gesehen als eine literarische Fiktion, eine düster-tragische Liebesgeschichte. Dieses Werk der Weltliteratur galt, durchaus vom Autor intendiert, immer auch als Metapher für den Zustand der Kirche. Bei den Sankt Galler Festspielen kam der Stoff jetzt in der Opernfassung von Franz Schmidt auf die Bühne (unser Foto zeigt Simon Neal in der Rolle des Archidiakons). Und auch das bot Raum für Assoziationen. Ein Rezensent schrieb: „Die Kirche brennt, sie wankt, aber sie bleibt stehen.“