Pakistan hat als erstes islamisches Land den Brauch der Mitgift verboten. Ehemänner dürfen von der Familie ihrer Braut nicht mehr fordern, die Ausstattung des gemeinsamen Haushalts zu übernehmen. Bisher war die Höhe der Mitgift sogar in der Heiratsurkunde dokumentiert worden.
Samson Shukardin, Bischof von Hyderabad, lobte das Verbot als „historische Entscheidung“. Familien mit geringem Einkommen hatten sich oft verschuldet, um eine ausreichende Mitgift aufbringen zu können. Andere hätten ihre Töchter gezwungen, die Ehe aufzuschieben. Auch die häufige Abtreibung von weiblichen Föten oder der Mord an Mädchen wird mit dem finanziellen Druck in Verbindung gebracht, der durch die Tradition der Mitgift entstand. Es sind auch Fälle bekannt, in denen Frauen in den Suizid getrieben wurden. Die Kirche hatte schon lange gefordert, den Brauch aufzugeben. Shukardin hofft, dass durch das Verbot jetzt endlich wichtigere Fragen in den Blick kommen: „Materieller Reichtum ist sicherlich nicht der zentrale Aspekt der Ehe.“