In Sri Lanka haben Christen und Muslime gefordert, dass an Covid-19 Verstorbene nicht mehr verbrannt werden müssen. Die Regierung hatte dies im Frühjahr vergangenen Jahres angeordnet – selbst wenn nur vermutet wurde, dass Covid-19 die Todesursache war. Dahinter stand die Sorge, dass Angehörige sich etwa beim Abschied am offenen Sarg anstecken könnten.
Die Protestler nannten die Zwangsverbrennung eine „diskriminierende und medizinisch unnötige Praxis“. Christlich und islamisch ist traditionell die Erdbestattung vorgesehen. Laut Weltgesundheitsorganisation ist dies auch bei Corona-Toten grundsätzlich möglich. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt lediglich, etwa auf rituelle Waschungen und Einbalsamierung zu verzichten. Die Bestatter sollen Schutzkleidung tragen.
Die Regierung in Sri Lanka hatte die Zwangsverbrennungen auf Betreiben buddhistischer Mönche angeordnet. In ihrer Religion ist es üblich, Verstorbene einzuäschern. In dem mehrheitlich buddhistischen Land werden Muslime und Christen immer wieder von radikalen Buddhisten schikaniert.