„Die Kirche erwacht in den Seelen“: Dieses Programm-Wort, seither oft zitiert (und aus dem Zusammenhang gerissen), wirkte seinerzeit wie ein Fanfarenstoß. Es wurde eine Art Losungswort – für ein religiöses Erwachen, das mit den verschiedenen Aufbrüchen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zusammenfiel: mit der Bibelbewegung, der Liturgischen Bewegung oder der Jugendbewegung mit dem „Bund Neudeutschland“ oder dem „Quickborn“. Nach der Katastrophe des Ersten Weltkriegs hungerten viele Menschen nach Echtheit, nach Antworten, die überzeugten, nicht nur nach der Wiederholung immer schon gültiger „ewiger Wahrheiten“.
Von Andreas R. Batlogg