Milchkuh, Lastesel, Rennpferd – wenn wir von Tieren sprechen, klingt der Verwendungszweck oft direkt mit. Ruth Kaiser und Monika Hoffmann vom ökumenischen Arbeitskreis „Tiere und wir“ sehen diese sprachliche Instrumentalisierung kritisch. „Nicht menschliches Leben existiert nicht um des menschlichen Lebens willen, sondern um seiner selbst willen. Es hat einen Eigenwert“, schreiben sie auf katholisch.de. Auch aus der Genesiserzählung, die den Menschen als Herrscher über seine Umwelt einsetzt, lasse sich kein Recht ableiten, Tiere als reine Ressource zu behandeln.
Stattdessen solle sich der moderne Mensch ein Beispiel an Franz von Assisi nehmen, der allen Mitgeschöpfen mit Respekt begegnete. „Das könnten wir honorieren, indem wir Nutztiere einfach Tiere sein lassen, Legehennen Hennen, Mastschweine Schweine. Lassen wir den Filter des menschlichen Nutzens weg, dann erzählen wir wie von selbst andere Geschichten. Und unsere Kinder können sich dann umso leichter auf ein besseres Miteinander einlassen.“