Im Juni 1781 kündigte Wolfgang Amadeus Mozart seine Stelle als Hoforganist des Fürsterzbischofs von Salzburg. Das Ende einer tausendjährigen Epoche, in der Kunst nach ihrem höchsten Anspruch der Ehre Gottes diente, brach an. Mozart lebte von da an als freier Compositeur, Virtuose und Klavierlehrer in Wien. Gleichzeitig endete die kurze Phase des kirchlichen Rokoko, in welcher Devotion mit Eleganz und Raffinement verbunden war, wie es beispielhaft der Schutzengel von Ignaz Günther in der Münchner Bürgersaalkirche vorführt.
Von Peter B. Steiner