Glaubensgruppen und Soziale Medien sind natürliche Verbündete.“ Das verkündete die Co-Geschäftsführerin des Internetriesen Facebook Sheryl Sandberg noch vor wenigen Wochen. Immerhin ginge es beiden darum, Verbindungen zwischen Menschen zu ermöglichen. Dass es auch Unterschiede zwischen Social Media und den Kirchen gibt, zeigte sich Anfang der Woche, als Facebook durch einen technischen Fehler für mehrere Stunden ausfiel. Innerhalb von Minuten gingen Zehntausende Meldungen in der Notzentrale ein. Menschen, die seit Jahren nicht mehr miteinander telefoniert hatten, hingen plötzlich am Telefon, um sich ihr Leid zu klagen. Und bei Twitter stieg „Weltuntergang“ zum Schlagwort des Tages auf. So mancher reibt sich bei dieser globalen Erschütterung verwundert die Augen. Gab es auch nur einen Bruchteil dieser Reaktionen, als die Gottesdienste über Monate ausfielen? Sollte es zu denken geben, dass viele offenbar problemlos auf diese Verbindung verzichten können, aber in Panik geraten, wenn sie einen Abend nicht auf Facebook können?