Ein geteiltes Echo hat die Entscheidung der Stadt Köln hervorgerufen, allen 45 Moscheegemeinden zu erlauben, mit dem öffentlichen Muezzinruf zum Freitagsgebet einzuladen. Der „Tagesspiegel“ aus Berlin begrüßt das zunächst auf zwei Jahre befristete Modellprojekt. „Der Gebetsruf mag auf Nicht-Muslime zunächst fremd wirken, auf einige gar bedrohlich, und er kündet von einer Realität, vor der manche am liebsten die Ohren verschließen. Er eckt an und verstört.“ Dennoch hält die Zeitung fest: „Das Recht auf Religionsfreiheit steht auch Muslimen zu.“
Dagegen kritisierte der Psychologe und Autor Ahmad Mansour die Kölner Maßnahme scharf. „Es geht nicht um ,Religionsfreiheit‘ oder ‚Vielfalt‘, wie Bürgermeisterin Reker behauptet“, sagte er der „Bild“-Zeitung. „Die Betreiber der Moscheen wollen Sichtbarkeit. Sie feiern den Muezzin als Machtdemonstration über ihre Viertel.“
Laut einer Umfrage aus dem vergangenen Jahr lehnt eine Mehrheit der Deutschen (61 Prozent) die generelle Erlaubnis des islamischen Gebetsrufs ab.