Das meint Advent: Leben in einer Zeit aufgehenden Lichts…Physikalisch lässt sich Licht im Dualismus von Welle und Teilchen beschreiben, eine Materie, die zugleich Welle ist.
Ähnlich verhält es sich auch mit dem Leuchten der Liebe. Wir leuchten selbst, wenn wir andere Menschen lieben. Und doch sind es nicht wir, sondern ist es Gottes Geist, Christus in uns. Wir haben Anteil an der einen unbedingten, allumfassenden, schöpferischen Liebe Gottes. Zu dieser Liebe Gottes gehört es, dass sie ihr Objekt nicht vorfindet, sondern schafft. Gott liebt uns und macht uns so liebenswert.
Deswegen ist die Feindesliebe der Inbegriff unseres Glaubens. Im Glauben lernen wir den anderen im Licht der Liebe Gottes zu sehen. Und werden so selbst zu einem Teil dieser einen schöpferischen Liebe, bis Gott einmal sein wird alles in allem… Auch wenn ich in meinem Leben immer wieder daran scheitere, andere zu lieben, und auch wenn wir als Kirche das Licht allzu oft verstellen: Gottes Licht scheint. Und die Herrlichkeit des Herrn geht auf. So sicher wie die Sonne am Morgen.
Thorsten Latzel, Präses der evangelischen Kirche im Rheinland (auf: https://praesesblog.ekir.de)