Was macht uns zu Europäern? Und wozu ist Europa eigentlich da? Das sind die Fragen der Stunde, findet der anglikanische Bischof von Coventry, Christopher Cocksworth. Seine Antwort darauf hat er jetzt in München gegeben. Europa solle sich im christlichen Sinne als Friedensstifter verstehen, sagte Cocksworth. Der Kontinent stehe für das Zusammenspiel von Menschen und Ideen, dürfe sich nicht abschotten.
Der Theologe äußerte sich bei der Verleihung des Ökumenischen Preises der Katholischen Akademie in Bayern. Die Auszeichnung ging diesmal an die „Nagelkreuzgemeinschaft“, ein weltweites ökumenisches Netzwerk für Frieden und Versöhnung. Seinen Ursprung hat es im mittelenglischen Coventry, das 1940 von der deutschen Luftwaffe zerstört worden war. Der damalige Propst der Kathedrale, Richard Howard, hatte schon Wochen später zur Versöhnung aufgerufen. Aus Zimmermannsnägeln des niedergebrannten Dachstuhls des Gotteshauses wurden Kreuze geformt und später an Orte der Versöhnung verliehen.