Die USA haben eine einzelne kostbare Tontafel, die im zweiten Golfkrieg geraubt wurde, an den Irak zurückgegeben. Die 3500 Jahre alte Tafel erzählt in Keilschrift einen Teil des Gilgamesch-Epos, der als eine der ältesten schriftlich festgehaltenen Dichtungen der Menschheit gilt. Zuletzt war das Artefakt im „Museum of the Bible“, dem weltgrößten Bibelmuseum in Washington D.C. ausgestellt.
Tatsächlich hat die Geschichte um den sumerischen Gottkönig Gilgamesch nicht nur Werke wie die Illias und die Odyssee beeinflusst – sie erzählt auch lange vor Niederschrift der biblischen Texte von einer Sintflut, aus der einige wenige gerettet werden. Auch sonst finden sich sehr christliche Botschaften von Umkehr und Versöhnung im Urtext: Gilgamesch wandelt sich vom Tyrann zum guten Herrscher. Und als eifersüchtige Götter einen ihm ebenbürtigen Krieger erschaffen, freundet Gilgamesch sich mit dem neuen Gegner an, statt ihn im Kampf zu besiegen. Passend, dass dieses Epos 3500 Jahre später zur Versöhnung zweier Kriegsparteien zurückgegeben wird.