Auf dem Synodalen Weg
Der Beitrag „Synodaler Weg: nur verpuffte Energie?“ (CIG Nr. 4, S. 2) wirkt realistisch und pessimistisch zugleich – was ja auch schon eine vielsagende Beschreibung ist. Ich möchte ergänzend fragen, warum das Ganze eigentlich immer auf das Thema „Streit deutscher Katholiken mit Rom“ hinauslaufen muss. Französische, belgische, niederländische und – junge – polnische Gläubige, um nur wenige Europäer zu nennen, haben doch sicherlich ganz ähnliche Probleme und Wünsche. Warum gibt es keine deutlich sichtbaren Kontakte, Diskussionen und Projekte mit Katholiken in diesen Ländern? Ein europaweiter Synodaler Weg würde sicherlich auch im Vatikan Eindruck machen.
Klaus Poeschel, Düsseldorf
Am Rande des Eröffnungsgottesdienstes des Synodalen Wegs im Dezember 2019 stand vor dem Münchener Dom ein alter Mann. Auf dem Plakat in seinen Händen stand: „Fünfzig Jahre ausdiskutiert. Entscheiden, tun!“ Hätte die Kirche doch auf ihn gehört!
Herbert Maier, München
Kirche lebt von unten
Den Beitrag „Staatsreligion“ in der Reihe „Der eine Gott und die Götter“ (CIG Nr. 4, S. 7) finde ich erhellend, ja ermutigend. Er zeigt, dass schon im alten Israel Institutionelles unterging, wenn es nur von oben her aufgebaut wurde und vorwiegend dem politischen Machterhalt diente. Dagegen hat sich durch die Geschichte erwiesen, dass familiäre und persönliche Frömmigkeit die entscheidende Basis für ein Fortbestehen von Religion ist, wie es in dem Artikel heißt.
Vielleicht ist ja gerade die Corona-Zeit eine Chance, sich wieder an die „Kleinen Christlichen Gemeinschaften“ zu erinnern und Hauskirchen zu stärken. Denn in kleinen Zellen wird oft der Glaubensfunke am Leben erhalten und Glaube beispielhaft gelebt: in den Familien von Mensch zu Mensch und von Nachbarschaft zu Nachbarschaft.
Ullrich Göbel, Schweinfurt
Wie viel frischer Wind?
Sicher möchte die Redaktion dem CIG auch optisch einen frischen Anstrich verleihen. Aber meiner Meinung nach sind die farbigen Bilder der Interviewten zu aufdringlich. Plötzlich steht ihr oder sein Aussehen im Vordergrund und nicht mehr der Inhalt. Die Fotos lenken doch sehr ab.
Friederike Kirchner, Berlin
Der CIG besticht durch das klare, unaufgeregte Layout, durch den weitgehenden Verzicht auf Farbe, durch die der Lesbarkeit dienliche Spaltenbreite, durch den Stammplatz der Rubriken, durch den maßvollen Gebrauch von Flattersatz. Sofern Bilder gebracht werden, bringen sie eine eigene Aussage und sind nicht nur Dekoration. Diese gediegene Aufmachung ist ein stimmiges Markenzeichen – sie darf gerne so bleiben!
Hans-Peter Weigel, Nürnberg
Schön, dass es in dieser herausstechenden Zeitschrift frischen Wind und Auflockerungen gibt. Das merkt man an Kleinigkeiten, aber auch im Ganzen. Auch die Interviews sind eine Bereicherung.
Saskia Senger, Potsdam
Danke, dass ich als Leser nun erfahren darf, wer jeweils den Kommentar auf Seite 1 geschrieben hat. Auch die kleinen Veränderungen im Layout kommen meinen Lesegewohnheiten sehr entgegen.
Jürgen Rupp, Heidelberg
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