Die Zahlen, die das Forschungsinstitut GfK eben veröffentlicht hat, klingen fast zu gut, um wahr zu sein: 2020, im Jahr der großen Corona-Unsicherheit, der Lockdowns und Kurzarbeit, wurde deutlich mehr gespendet als im Vorjahr. Die Gesamtsumme stieg auf 5,4 Milliarden Euro – ein Zuwachs von unglaublichen fünf Prozent. Es ist das zweithöchste Spendenniveau der letzten 15 Jahre, nur getoppt vom Flüchtlingsjahr 2015.
Verfolgt man den Geldfluss übers Jahr, fällt auf, dass ausgerechnet in der Zeit der beiden Lockdowns am großzügigsten gegeben wurde. Während die Zeitungen vor Hamsterkäufen warnten und Verschwörungsmythen durchs Internet geisterten, nahm sich so mancher ein Herz und überwies etwas Geld. Die durchschnittliche Spende lag bei 40 Euro – ein neuer Rekord. „Viele Menschen hatten mehr Zeit, nachzudenken und über das Leben zu reflektieren“, vermutet Max Mälzer, Geschäftsführer des Deutschen Spendenrats. Und dabei kamen sie mitten in der Krise zu dem Schluss, dass Geben seliger ist als Hamstern.