Erschreckend
Es tut weh, die Entwicklung in Äthiopien, speziell in Tigray und der früheren Königsstadt Aksum zu beobachten (vgl. CIG Nr. 6, S. 18). Ich habe die Region Anfang 2019 kennengelernt, auch die Marienkirche. Nach allem, was unsere Reisegruppe erfahren hat, erscheint es mir eher unwahrscheinlich, dass es sich bei dem Massaker um Christenverfolgung handelt, eher um einen ethnisch begründeten Terrorakt. Danke jedenfalls, dass Sie diesen Konflikt thematisiert haben.
Norbert Klüppel, Aachen
Bilder und Behinderung
Für den Artikel „Die ewige Schuldfrage“ (CIG Nr. 6, S. 5) möchte ich mich bedanken. Er greift ein Thema auf, das unterschwellig weiterwirkt und gerade in interreligiöser Hinsicht noch überhaupt nicht geklärt ist, etwa was den Umgang von Muslimen mit Menschen mit Behinderung oder die Reinkarnationslehren in den fernöstlichen Religionen angeht.
Was mir jedoch auffiel: Bei einem Bild ist ein Kleriker abgeschnitten. Dabei macht seine Position doch gerade die bis heute sicht- und erfahrbare Polarität in unseren Kirchenstrukturen sichtbar. Die Brücke zwischen Caritas/Diakonie und Liturgie steht auf wackeligen Beinen.
Georg Deisenrieder, Regensburg
Ein informativer Beitrag, besonders auch durch das Bildmaterial. Hier hätte ich mir allerdings deutlichere Hinweise gewünscht. Sollten wieder einmal Reisen, Besuche von Kirchen und Museen möglich sein, wäre der Artikel eine gute „Sehhilfe“.
Siegfried Welz-Hildebrand, Weingarten
Verfolgte Kirche
Vielen Dank für den Artikel „Requiem für einen Bischof“ (CIG Nr. 7, S. 6). Felix Davídek hat es gewagt, neue Wege zu gehen, um den Auftrag Jesu zu erfüllen: das Evangelium zu verkünden, an der Freiheit, die Christus schenkt, festzuhalten und den Glaubenden die Stärkung durch die Sakramente während der Verfolgung in der ehemaligen Tschechoslowakei weiter zu ermöglichen.
Wie traurig ist es, dass der Mut dieses Bischofs und all der Frauen und verheirateten Männer, die mit ihm das Risiko auf sich genommen haben, von Rom nicht wertgeschätzt wurde und wird. Es ist ein weiterer Beleg dafür, dass etliche Entscheidungsträger im Vatikan von Menschen gemachte Gesetze und Traditionen für wichtiger erachten als die Botschaft Jesu. Eher wird die Verkündigung des Evangeliums Männern anvertraut, die mit einem Unrechtssystem zusammengearbeitet haben, als denen, die aus tiefem Glauben heraus bereit waren, ihr Leben einzusetzen. Heißt es nicht: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen (Apg 5,29)?
Patricia Schweier, Königsbrunn
Zeichen der Corona-Zeit
Wir hätten uns gewünscht, dass Sie der bemerkenswerten ökumenischen Andachtsreihe „Klagezeit“ etwas mehr Text gewidmet hätten als nur die wenigen Zeilen der Bildnachricht (CIG Nr. 7, S. 1). Seit Beginn des zweiten Lockdown im letzten November 2020 ist dies bereits die dritte ökumenische Initiative der Kirchen in Leipzig. Es ist beeindruckend, wie diese Reihe – die vom evangelisch-lutherischen Kirchenbezirk, dem katholischen Dekanat und dem Institut für Praktische Theologie der Universität Leipzig getragen wird – die Zeichen der Zeit aufgreift.
Barbara und Erich Heider, Leipzig
In eigener Sache
Ich habe den Eindruck, dass der CIG seit dem Wechsel des Chefredakteurs noch direkter und offener geworden ist, wie sich etwa bei der Besprechung des Buchs von Philippa Rath oder dem Interview mit Tim Kurzbach zeigt. Ich möchte Sie ermuntern, diesen Weg weiterzugehen, da wir in unserer Kirche eine solche beherzte Weise dringend brauchen.
Dr. Ludwig Rendle, Oberroth
Gerade mit Ausgabe 7 ist Ihre Zeitschrift wieder in der Gegenwart angekommen. Gratulation zu den Beiträgen „Kritik? Alles Agenda!“, „Die Menschen können die Situation kaum noch ertragen“ und „Gott hat mich schon längst geweiht“. Angesichts des bisherigen nachhaltigen Schweigens des CIG zu diesen Themen, die mich als Christin in der Gegenwart umtreiben, trug ich mich zuletzt ernsthaft mit dem Gedanken, auf die Zeitschrift zu verzichten.
Ingrid Schürholz-Schmidt, Köln
Seit vielen Jahren lese ich Ihre Zeitschrift wegen der aussagekräftigen und wichtigen Artikel über Religion, Glauben und kirchliches Leben. Warum muss sie jetzt mit Bildern und Fotos aufgepeppt werden? Und warum werde ich durch fett gedruckte Textausschnitte auf wichtige Stellen im Artikel noch einmal hingewiesen? Ich kann doch selbst lesen und herausfinden, was mir wichtig erscheint.
Irmingard Schweitzer, Hadamer
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