Widerspruch ist nötig

Verschwörungsmythen

Wie lässt sich der Familienfrieden bewahren, wenn Menschen aufeinandertreffen, die sonst weit voneinander entfernt sind – nicht nur räumlich, sondern insbesondere auch, was ihre Ansichten angeht. Rund um Weihnachten gab es dazu unzählige Tipps, immer mit dem Tenor: Heikle Themen, etwa die Corona-Politik, am besten ausklammern…

In der Familie kann man das so machen. Doch in der öffentlichen Diskussion sollte man dieser Versuchung nicht nachgeben – so sehr man über manches am liebsten schweigen würde. Sicher, durch Widerspruch bekommt eine Meinung womöglich zusätzliche Prominenz. Aber manchmal bleibt keine Wahl, möchte man als Gemeinschaft nicht in Mithaftung genommen werden. Deshalb: Ja, es ist gut, dass Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der jüngsten Wortmeldung von Gerhard Ludwig Müller widersprochen hat. Was der als Privatmann denkt, ist seine Sache. Aber wenn er als Kardinal wiederholt mit Verschwörungsmythen spielt, muss man etwas dagegen sagen.

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