Auf eine Kehrseite des Digitalisierungsschubs infolge der Corona-Pandemie hat Regina Görner hingewiesen. Die 71-Jährige war Sozialministerin im Saarland und ist heute Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen. Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen räumte sie zwar ein, dass an der Digitalisierung kein Weg vorbeiführe. Zugleich wies Görner aber darauf hin, dass viele, vor allem ältere Menschen, durch die Entwicklung überfordert seien. So gebe es nach wie vor Teile der Bevölkerung, die keinerlei Zugang zum Internet haben. Sie dürfe man nicht vom öffentlichen Leben ausschließen, indem analoge Alternativen einfach abgeschafft würden.
„Ob Behördenbesuch, Überweisungen am Bankschalter oder der Zugang zu öffentlichen Schwimmbädern: Die Bürger haben einen Anspruch darauf, das auch persönlich erledigen zu können“, erklärte Regina Görner laut der Zeitung. Ihr Verband hat das auf eine griffige Formel gebracht: „Es gibt ein Recht auf ein analoges Leben.“