Den Gesetzentwurf zur Abschaffung des sogenannten Werbeverbots für Abtreibungen hat der Journalist Daniel Deckers scharf kritisiert. Die Ampelkoalition habe damit den jahrzehntelang gültigen Konsens aufgekündigt, wonach die Tötung eines Embryos niemals „als etwas Normales dargestellt und kommerzialisiert werden“ dürfe, schreibt der Redakteur in der Frankfurter Allgemeinen. Stattdessen werde künftig das Selbstbestimmungsrecht der Schwangeren über den grundgesetzlich verbürgten Schutz des werdenden Lebens gestellt.
Bei der Analyse der Hintergründe konstatiert Deckers einen Wertewandel in der Bevölkerung. Zu diesem hätten „große Teile der veröffentlichten Meinung“, Medien also, beigetragen. Dabei wirft er manchen Kollegen „bewusste Desinformation“ vor. So werde geschrieben, dass Frauen sich unter der geltenden Rechtslage nicht über Abtreibungsmethoden informieren könnten. Das „ist schlicht unwahr“, so Deckers. „Aber wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg – und sei es durch Tricksen und Täuschen.“