Ostern ist nicht das große Zurück, die Restitution des „wie früher“, sondern die heilvolle Eröffnung einer Perspektive nach vorne und von vorne. Es erfordert jede Menge Mut, sich auf diese österliche Verwandlung–auch die Verwandlung der eigenen Sehnsucht und Hoffnung–einzulassen, denn wie alles Neue ist auch dies unbekannt und damit riskant...
Aus der Zukunft geht uns Gott im auferstandenen Jesus Christus entgegen. Das Leben, das von vorne kommt, verheißt uns wie den Jüngerinnen und Jüngern in den Tagen nach Karfreitag zwar eben nicht, dass es jemals wieder so wird, wie es war... Das Leben, das von vorne kommt, verheißt uns aber, dass wir uns im Jetzt und Hier wandeln, ja verwandeln können, auch durch das, was uns verstört, uns verletzt, uns ins Mark getroffen hat.
Christian und Julia Schramm in: „Mehr Ostern wagen!“ (in „Erneuerung als Gabe und Aufgabe“, Sammelband für Joachim Negel, Münster 2021)